Willkommen im Pfarrsprengel „Alsterbund“ Abschied vom klassischen Gemeindepfarramt
Die Kirchengemeinderäte aller vier Alsterbund-Gemeinden haben es entschieden: Das klassische Gemeindepfarramt wird es ab dem 1. März 2025 nicht mehr geben. Stattdessen werden die Pfarrstellen vergemeinschaftet, das heißt: alle Pastor*innen werden Pastor*innen aller vier Gemeinden zugleich.
Der Hintergrund sind die massiven Ruhestände der Jahre 2025 und 2026 und die damit einhergehende Stellenreduktion: Pastor Veit Buttler (2025), Pastor Jens-Uwe Jürgensen (2026) und Pastor Ulrich Thomas (2026) gehen in den Ruhestand, und lediglich eine der drei Stellen wird nachbesetzt. Anstelle von 5,5 arbeiten ab Sommer 2026 also nur noch 3,5 Pastor*innen im Alsterbund.
Damit wird deutlich: Weiter wie bisher kann es nicht gehen. Es wird zu Umstrukturierungen und Reduktionen kommen. Ein Pfarrsprengel macht aus der Not jedoch zugleich eine Tugend und erzeugt Synergieeffekte: Während momentan an drei verschiedenen Standorten drei verschiedenen Pastor*innen z.B. Kita- Andachten vorbereiten und also drei Mal pastorale Arbeitskapazität in Vorbereitung fließt, wird dies zukünftig vermutlich in der Hand einer Person liegen. Ebenso beim Konfirmand*innenunterricht: Bisher investieren vier verschiedene Pastor*innen und ein Jugenddiakon Arbeits- und Vorbereitungszeit. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Über diesen analytischen und zugegeben auch etwas pragmatischen Blick hinaus gibt es jedoch weitere Argumente, die zur Gründung des Pfarrsprengels geführt haben:
In einem großen Team ist neigungsorientiertes Arbeiten stärker möglich. Die Stärken und Interessen der Team-Mitglieder können besser zum Tragen kommen als in einem kleinen Team oder gar in einem Einzelpfarramt mit Alleinverantwortlichkeit für alle pastoralen Arbeitsbereiche. Hinzu kommt: Ein Pfarrsprengel ist ein Zeichen von großem Vertrauen aller vier Gemeinden zueinander. Auch wenn nicht jede*r Pastor*in stimmberechtigtes Mitglied in allen vier Kirchengemeinderäten ist (dies würde zu viel Arbeitskapazität für Gremienarbeit bedeuten!), so erhält jede*r Einblick in alle Unterlagen aller Gemeinden und hat das Recht, an jeder Sitzung zu jedem Tagesordnungspunkt teilzunehmen. Die Transparenz wird unweigerlich wachsen. Vor allem aber freut sich das Pfarrteam sehr über das bereits vorhandene Vertrauen und ist sehr dankbar darüber, dass alle vier Gemeinden diesen Schritt gegangen sind.
Zugegeben: Weiterhin gibt es (noch) vier Kirchengemeinderäte, vier Bauausschüsse, mehrere Finanzausschüsse, Öffentlichkeitsarbeitsausschüsse, Jugendausschüsse, Gottesdienstausschüsse usw. Das Kirchenrecht sieht vor, dass ein*e Pastor*in zudem Vorsitzende*r oder stellvertretende*r Vorsitzender eines Kirchengemeinderates sein muss. Auch das kostet bei vier Gemeinden noch sehr viel pastorale Arbeitskapazität, die den Menschen in Seelsorge oder Gottesdienst und den Gemeinden für ihr eigenes Angebot schlichtweg verloren geht. U.a. darum erscheint bereits die nächste Veränderung – eine Fusion der vier Gemeinden – am Horizont und ist mittlerweile zum 1. Januar 2026 beschlossen worden.
Unabhängig von weiteren Entwicklungen werden wir die Gründung des Pfarrsprengels gebührend feiern, und zwar mit einem Festgottesdienst in der Martin- Luther-Kirche in Alsterdorf, Bebelallee 156, am Sonntag, den 2. März 2025 um 15 Uhr. Denn wann immer in Zeiten, in denen politische Konflikte wachsen und gesellschaftliche Spaltungen sich vertiefen, die Stärkung von Gemeinschaft gelingt und Vertrauen derartig gewachsen ist, lohnt dies eine große Feier.
Eine herzliche Einladung!
Für das Pfarrteam die Pastor*innen
Anna Henze, Torsten Krause, Ulrich Thomas, Jens-Uwe Jürgensen und Dr. Nina Heinsohn